CATEGORY: Frieden
unsere Kinder haben ein Recht darauf die ganze Wahrheit zu erfahren, keine halben Sachen, das ist nicht fair, nicht förderlich und schlichtweg einfach nicht die Wahrheit !
Deutsche Schulbücher erklären Israelis zu Tätern
Im Nahost-Konflikt machen deutsche Schulbuchverlage die israelische Seite zu Tätern, Palästinenser zu Opfern. Cornelsen, Westermann und Klett sehen keinen Grund für Änderungen. Von Gideon Böss
WAS MAL DER G.G. GEFRAGT WERDEN MUSS, DER GRASS, DER GÜNTER
Wo bleibt Dein Aufschrei jetzt, G.G.?
Liegt er vielleicht nur verborgen unterm letzten Schnee?
Kämpft er vielleicht nur noch mit dem Frost
aus dem ach so fernen Fernost?
Wo bleibt Deine ‘Lyrik’ jetzt, G.G.?
Ist sie erschallt und schon zertreten von Kim Jongs kleinem Zeh?
Bist Du zum öffentlich-lyrischen Schämen schon zu taub,
die allerletzte Tinte im Tintenfass schon Staub?
Wo bleiben Deine Worte jetzt, G.G.?
Müsstest Du nicht heulen über den nuklearen Klee,
in einem haltlos ungereimten Gedichte?
Oder liest Du am Ende gar keine Zeitungsberichte?
Wann fängst Du wieder an zu dichten, G.G.?
Wann schenkst Du uns wieder einen lyrischen Dreh,
um zu sagen, was gesagt werden muss,
jedes Wort ein Hammerschlag, ein treffsichrer Schuss?
Wann hören wir wieder was von Dir, G.G?
Wir wollen Deine Ruhe nicht stören zwischen Luv und Lee.
Wahrscheinlich folgt bald Dein Beweis, dass sich die Erde verbiegt
und Nordkorea eigentlich in Israel liegt.
AUF & DAVON AUS DEUTSCHLAND (almost desperate slamery)
Ich bin auf und doch schon
noch nicht davon.
Ich soll vertrieben werden
von diesen Erden
in Deutschland,
zurück ins Meer,
geht es nach denen
und jenen,
die mich ‘ungläubig’ nennen
mich aber nicht kennen,
von diesen, die verrückt spielen,
auf mich zielen
mit ihren Hobbys.
Ich bin auf und doch noch nicht davon,
liege nicht mehr, aber schon aufgestanden,
den Schlüssel in der Hand,
die Schatten schon an der Wand,
die Tür auf schon einen Spalt,
noch ein letzter Halt,
aber doch schon
noch nicht davon.
Ich hab’ einen Schuh schon an einem Fuss,
einen Arm schon in der Jacke,
den Schal um den Hals
(wie eine Schlinge),
aber noch nicht gebunden -
den Weg haben sie noch nicht gefunden.
Ich bin auf, aber doch schon
noch nicht davon.
Soll ich gehen
oder stehen
bleiben,
darauf warten,
dass sie mich vertreiben
mit Waffen im Anschlag
und im Kopf die Messer,
ist es da nicht besser,
zu gehen auf & davon?
Ist das die Saat,
die aufgeht
und die Tat
der Augsteins
und
Polenz’
und
Grass’,
die Hass
mit letzter
oder
erster Tinte schreiben,
um zu bleiben,
um zu bestehen,
sich anzubiedern
an schießende Mädchen
zwischen den Berliner Stelen,
deren Schüsse mich nicht verfehlen
sollen wollen?
Die Saite ist gespannt,
aber nicht gestimmt.
Die Seite ist gelesen,
aber noch nicht umgeblättert.
Der Countdown erst bei Drei
und noch nicht vorbei,
doch die Wunde blutet schon unterm Verband
der deutschen Demokratie,
der letzten Hand
des verwehenden Atems auf der Zielgeraden
von Propagandapfaden.
Ich bin auf, aber doch schon
noch nicht davon.
Die Welle sieht das Ufer schon,
aber sie kann noch nicht brechen.
Noch kein Flammenmeer auch,
aber schon genügend Rauch.
Die Glocken schwingen,
die Scharniere singen,
doch es gibt noch kein Läuten dabei -
wie war das noch: Arbeit macht frei.
Ich werde ihnen
nicht das Feld überlassen,
ihrem Hassen,
ihrem Lachen,
ihrer Endlösung
meiner, unserer Verwesung,
nicht ihrem Zynismus,
ihrem Faschismus,
nicht ihrer Scheinheiligkeit,
nicht ihren Schatten der Zeit,
nicht ihrer Dummheit
noch ist es nicht soweit,
aber merkt euch:
Wir sind auf, aber längst nicht davon,
auf und nicht davon.
GEGEN AUSSCHWITZ ENTWURF 27.01.2013 (Paul Celans TODESFUGE)
du schreibst, der tod sei ein meister aus deutschland,
der uns die schwarze milch trinken lässt
zu jeder tageszeit, während er seine margarete fand
und feiert mit ihren goldenen haaren ein fest.
du schreibst, der mann schreibt, mit schlangen spielt er
und schickt die briefe nach deutschland.
du schreibst, dass wir die gräber schaufeln, kreuz & quer
durch die luft, aber doch nur in auschwitz’ sand.
du schreibst, der mann befiehlt, zum tanz aufzuspielen
dazu und sulamiths haar zerfällt zu asche so grau.
ihr verbranntes fleisch gilt es in den bäuchen zu fühlen,
und zu sehen die strahlenden augen des mannes so blau.
es sei nicht mehr möglich zu schreiben, das gedicht
ist verbrannt für immer nach diesem brand,
auf der ganzen welt sei kein mögliches gericht,
sagt man, das gerechtigkeit findet mit diesem land.
und auch wenn die bestie noch zuckt, ihr haupt
mit der kalten fratze der feuer immer noch hebt,
auch wenn es mancher überall leugnet und nicht glaubt,
wir haben die aschenen haare sulamiths überlebt.
die tränen sind nicht getrocknet, aber wir schreiben
wieder gedichte und trinken die milch wieder weiß.
wir sind hier, gingen nicht verloren, stehen im kreis,
wir wissen, auch wenn wir es nicht wussten: wir bleiben!