du schreibst, der tod sei ein meister aus deutschland,

der uns die schwarze milch trinken lässt

zu jeder tageszeit, während er seine margarete fand

und feiert mit ihren goldenen haaren ein fest.

 

du schreibst, der mann schreibt, mit schlangen spielt er

und schickt die briefe nach deutschland.

du schreibst, dass wir die gräber schaufeln, kreuz & quer

durch die luft, aber doch nur in auschwitz’ sand.

 

du schreibst, der mann befiehlt, zum tanz aufzuspielen

dazu und sulamiths haar zerfällt zu asche so grau.

ihr verbranntes fleisch gilt es in den bäuchen zu fühlen,

und zu sehen die strahlenden augen des mannes so blau.

 

es sei nicht mehr möglich zu schreiben, das gedicht

ist verbrannt für immer nach diesem brand,

auf der ganzen welt sei kein mögliches gericht,

sagt man, das gerechtigkeit findet mit diesem land.

 

und auch wenn die bestie noch zuckt, ihr haupt

mit der kalten fratze der feuer immer noch hebt,

auch wenn es mancher überall leugnet und nicht glaubt,

wir haben die aschenen haare sulamiths überlebt.

 

die tränen sind nicht getrocknet, aber wir schreiben

wieder gedichte und trinken die milch wieder weiß.

wir sind hier, gingen nicht verloren, stehen im kreis,

wir wissen, auch wenn wir es nicht wussten: wir bleiben!