Nach mehreren Anschlägen in den letzten 5 Jahren im gesamten Bundesgebiet, von Schleswig-Holstein bis Bayern, verursacht durch Raketeneinschläge und Autobomben, erhält ein Deutscher Geheimdienst mit dem Kürzel “Ω” die Gelegenheit, den Urheber durch einen gezielten Luftschlag “auszuschalten”. Der Dienst schlägt hart und präzise zu. Kurz darauf schlagen am Nordufer des Bodensees nahe der Stadt Konstanz die ersten Raketen ein. Noch ist niemand verletzt, aber der Sachschaden beträchtlich.

Im Laufe des Tages erweitert sich der Radius der Einschläge – in Freiburg werden Teile der Altstadt zerstört, in Baden-Baden fällt das Festspielhaus durch einen Volltreffer in sich zusammen. Es gibt die ersten Toten zu beklagen. In den Außenbezirken von Karlsruhe und Stuttgart herrscht Chaos, nachdem mehrere Einfamilienhäuser von Raketen ausradiert wurden. Ein Kindergarten geht in Flammen auf, mehrere 3-6 jährige Kinder sterben noch am Ort des Geschehens.

Sicherheitskräfte und Feuerwehren sind überfordert. Die Autobahnen in Richtung des scheinbar sichereren Nordens sind verstopft. Die Polizei versucht, durch Öffnung der nach Süden führenden Fahrspuren für den Verkehr in die Gegenrichtung der Lage Herr zu werden. Der Notstand wird ausgerufen. Die Bundeswehr wird, als der Krisenstab in Berlin endlich die Gefahr erkennt, in Marsch gesetzt, zwei gezielte Tomahawk-Raketen der Bundesluftwaffe treffen eine Raketenabschussbasis in Liechtenstein. Währenddessen detonieren in Ludwigsburg und Villingen-Schwenningen Autobomben und zerstören öffentliche Einrichtungen. Deutschland befindet sich de facto in einem asymmetrischen Krieg.

Die LINKE rät angesichts des Kriegszustandes, in dem sich Deutschland offensichtlich befindet, zur Besonnenheit, man müsse, so Gregor Gysi in einen Interview auf eine ‘diplomatische Lösung’ setzen. Die GRÜNEN verurteilen die deutschen Gegenschläge, vor allem die ökologischen Schäden seien nicht in Euro zu beziffern. Außerdem weisen Cem Özdemir und Ska Keller darauf hin, dass Deutschland schließlich selbst daran schuld sei – warum ermitteln deutsche Steuerbehörden denn seit Jahren in dem Fürstentum Liechtenstein gegen Steuerhinterzieher aus Deutschland. Da müsse man eben auch das Echo ertragen können. Der Hinweis auf die Charta der LBF (Liechtensteiner Befreiungsfront) in der in Artikel 7 offensiv gefordert wird, die Deutschen in die Nordsee zu treiben und in der man konstatiert, dass es die ‘göttliche Pflicht’ eines jeden Liechtensteiners sei, die Deutschen zu ermorden, wo immer man sie trifft, dieser Hinweis an die GRÜNEN verhallt ungehört. CDU/CSU, SPD und, siehe da, die AfD bilden eine ‘Regierung der nationalen Einheit’, an deren Spitze sich die Parteivorsitzenden setzen. Die PIRATEN diskutieren offen über eine Sperrung des Internets für die Zeit der Bedrohung und schreiben sofort eine entsprechende Software.

Die internationalen Reaktionen sind eher von Gleichgültigkeit gekennzeichnet. Der französische Präsident verurteilt zwar das Bombardement, gibt aber zu bedenken, dass Deutschland ‘provozierend handeln’ würde.

Inzwischen schlagen einzelne Raketen in Frankfurt und Potsdam ein – zum ersten Mal seit Ende des zweiten Weltkrieges wird in Berlin Luftalarm ausgelöst – Sirenen heulen, Menschen fliehen in Panik in die U-Bahn. Noch in derselben Nacht fliegt die Luftwaffe Angriffe gegen Ziele am Südufer des Bodensees. Das Heer bereitet eine Bodenoffensive vor.

Und jetzt reagiert die Weltöffentlichkeit mit Entsetzen und Empörung. Die USA und die NATO versagen Deutschland den ‘Bündnisfall’, Russland zieht seinen Botschafter aus Berlin ab, China löst alle Handelsabkommen mit Deutschland. Österreich, bis jetzt neutral und versuchend, sich aus allem rauszuhalten, richtet eine diplomatische Note an das Bundeskanzleramt und verurteilt ‘aufs Schärfste’ die Luftangriffe auf das ‘wehrlose Liechtenstein’. Die Benelux-Staaten schließen vorsorglich ihre Grenzen und drehen Deutschland den Ölhahn zu, Skandinavien riegelt die Ost- und Nordsee ab. Der Sicherheitsrat der UNO ruft beide Seiten zur Mäßigung auf und verabschiedet eine Resolution, die Deutschland als Aggressor brandmarkt.

Bilder von weinenden Soldaten und Kindern, sowie bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Zivilisten rauschen durch die Medien um die Welt. Einzelne, auf facebook und anderen sozialen Plattformen auftauchende Beweise, dass der Großteil der Fotos Fälschungen sind, werden geflissentlich ignoriert. Raketeneinschläge werden aus dem Berliner Regierungsviertel gemeldet. Flughäfen, Autobahnen und Bahnstrecken sind für den Personenverkehr gesperrt.

Drei Tage nach dem ersten Einschlag der Raketen überrennt die Bundeswehr auf Anordnung der Regierung Liechtenstein. Daraufhin wird Deutschland aus der Uno ausgeschlossen, Frankreich kappt Stromleitungen und Polen, die Tschechische Republik, sowie die Slowakei und die Länder des ehemaligen Jugoslawien schließen die Botschaften und Konsulate. Nur die Türkei und Griechenland versichern Deutschland ihre Loyalität und bieten der Bundesregierung Kredite an. Deutschland kniet vor der Welt nieder und zieht schnellstens die Truppen wieder ab, schließt jedoch alle Grenzen.

Die Bevölkerung Liechtensteins sitzt in der Falle, denn die anderen Anreinerstaaten des Fürstentums weigern sich, Menschen die Grenze passieren zu lassen. Eine menschliche Tragödie unbekannten Ausmaßes entwickelt sich zum Alptraum. Der UNO Hochkommissar für Flüchtlinge appelliert an die friedliebende Welt, reichlich für die Liechtensteiner zu spenden, um die schlimmste Not zu lindern. Daraufhin fließen unendliche Geldströme in das Fürstentum. Korruption und Verschwendung nehmen nie gekannte Ausmaße an. Der Verband der Einzelhändler in Liechtenstein entschließt sich, jedem seiner Mitglieder ein Schwimmbad bauen zu lassen. In Windeseile wird ein neues Luxushotel in Vaduz hochgezogen, auf dessen Dach eine Raketenabschussbasis installiert wird. Von dort werden weiter Raketen auf Deutschland abgeschossen und jeder Treffer wird mit einem schulfreien Tag für die Kinder belohnt. Zwar wird das Hotel von einer deutschen Rakete getroffen, dies hat jedoch nur zur Folge, dass Deutschland nun aus der ganzen Welt gedroht wird, denn einen Beschuss ziviler Ziele sein nicht hinnehmbar. Deutschland bleibt dagegen stur und das in Permanenz tagende Kriegskabinett wird nicht müde, Deutschlands Recht auf Selbstverteidigung anzumahnen.

In Dänemark findet eine Massenkundgebung von Liechtensteinsympathisanten statt, bei der die Königliche Polizei einem Wortführer die Lautsprecheranlage eines Einsatzwagens überlässt. Parolen wie: “Deutschland Massenmörder”, “Deutschland Kindermörder” und “Deutsche raus aus Europa” werden frenetisch skandiert.

Der Generalstab der Bundeswehr beschließt, vor dem Abfeuern von Raketen, die Menschen in Liechtenstein durch SMS und Flugblätter zu warnen. Ausserdem wird auf jedes Ziel zunächst eine ‘leere’ Rakete abschossen.

Da Deutschlaand sicher weiterhin gegen den Raketenbeschuss aus Liechtenstein wehrt, erfolgt der einstimmige Beschluss der FIFA, ‘den Aggressor’ aus dem Weltverband auszuschließen

sämtliche Weltmeistertitel werden aberkannt.

Die Fraktion der GRÜNEN ruft im Europaparlament dazu auf, Produkte aus Deutschland zu boykottieren. VW wird daraufhin aus dem DAX genommen, ohnehin sind die Börsen in Deutschland geschlossen, nachdem ein Volltreffer die Frankfurter Börse in Schutt und Asche gelegt hat.

Die Kanzlerin wendet sich in einer Rundfunk- und Fernsehansprache an die Bevölkerung und ruft die Deutschen auf, in dieser Krise ‘fest zusammen zu stehen’.

Der Papst mahnt zum Frieden und richtet die dringende Bitte an die Konfliktparteien, die heiligen Stätten zu verschonen, nachdem zwei Autobomben an der Wartburg und am Dom in Speyer erheblichen Schaden angerichtet haben.

 

Was wäre, wenn?