Haloo,

nur bestimmte Tiere sind erlaubt. Andere soll man nicht essen.

Warum ist das so bestimmt, in der Torah?

Schweine, diese als besonders unrein geltenden Tiere zuerst:

Unrein meint hier nicht schmutzig, kotbeschmiert oder moralisch nicht duldbar. Unrein meint hier einfach nur, nicht erlaubt.

Aber warum?

Schweine ernähren sich von Futter, das auch Menschen essen können. Wurzeln, Früchte, Samen. Sie fressen nur  verhältnismäßig wenig Gras und können es nur mangelhaft verdauen. Der Energiegehalt von Gras reicht Schweinen nicht zur vollständigen Ernährung. Ihr Magendarmsystem ist, im Gegensatz zu Rindern und allen übrigen Wiederkäuern-Schafe, Ziegen, Rehe, Hirsche etc. nicht in der Lage mit Hilfe von Mikroorganismen symbiontisch Gräser in Protein, Fett und Kohlenhydrate umzuwandeln, welche dann im Darm verdaut und resorbiert werden. Schweine brauchen also energiereiches Futter und sind deshalb Nahrungskonkurenten des Menschen.

Außerdem sind Schweine keine Herdentiere, die sich in großer Zahl treiben lassen und deshalb für ein nomadisches Leben mit dem Menschen ungeeignet. Sie leben in kleinen Sippen und sind ortstreu. Wer Schweine hält muss sesshaft sein.  Zur Zeit der Gesetzgebung waren die Israeliten aber Nomaden.

Also keine Schweine, auch wenn sie gut schmecken und niedlich sind.

Hunde:

Diese Tiere verbrauchen viel Futter und erzeugen nur wenig Fleisch und Milch. Sie sind Arbeiter, die zum Hüten und Treiben, zum Schutz und für die Jagd eingesetzt werden.

Katzen:

Halten Nagetiere in Schach und vernichten große Insekten wie Schaben etc.. Schützen Vorräte. Außerdem geringe Produktivität bei Fleisch und Milch.

Pferde, Esel, Kamele:

Last- und Reittiere. Hochgeachtet und Kampfgenosse des Menschen. Soetwas isst man nicht.

Kaninchen, Ratten, Igel, Berglöwen und ähnliches jagbares Wild:

Aufwändige Jagd und nicht sehr ergiebig. Schade um die Zeit und den Aufwand an Wasser und Material. Der Geruch dieser Tiere beunruhigt außerdem die Wiederkäuer in der Herde.

Raubvögel:

Jagdgenossen und großer Aufwand bei der Jagd auf sie mit verschwindend geringem Nutzen in Sachen Fleisch.

Wassertiere ohne Schuppen und Flossen sowie Reptilien Weichtiere und Insekten, außer bestimmte Heuschreckenarten:

Diese Individuen sind oft giftig bei Jagd und Verzehr und deshalb pauschal unrein.

Kurz: Zum Verzehr erlaubt sind nur Tiere die leicht zu halten und jagen sind, mit denen es sich problemlos umherziehen lässt und die aus Gras und für den Menschen Unverdaulichem Fleisch und Milch erzeugen.

Das sind Wiederkäuer, Hühnervögel, Fische mit Schuppen und Flossen und diese leckeren Heuschrecken, die in Schwärmen alles Essbare an Pflanzen vernichten und deshalb als Nahrung erlaubt sind. Es geht bei den Speisegesetzen also weder um Trichinen, Schmutz oder Ekel, sondern einfach nur um ein optimales Verhältnis von Aufwand und Nutzen.

In Wüstengebieten und Savannen sind Wasser und Futter oft nur in kaum ausreichender Menge vorhanden und deshalb muss die Tierhaltung äußerst effektiv und sparsam sein. Das lässt sich sehr gut über Speisegesetze steuern. Kurze und verständliche Anweisungen, die jedem Mitglied der Gemeinschaft verständlich sind.

Ach ja, Elefanten darf man auf keinen Fall essen, weil ihr Törröööhhhh, an das Schofarblasen zu den hohen Feiertagen erinnert und deshalb sind Elefanten bei den Juden heilig, wie die Kühe bei den Hindus. Na ja.

Alles das ist offensichtlich und per se verständlich, was erklärt, dass kein rabbinischer Sesselpuper und Bibelausleger oder Talmudist darauf kommen könnte. Da denkt man sich lieber irgendwelchen spirituellen Kram aus und lehnt jedwede vernünftige Diskusson ab.

Also dann mit einem herzlichen Tekijoooohhh und Törrröööhhhh

euer Benjamin Perach Katan