Es gibt Hits, und es gibt Volkslieder, also Hits, die man singt, bis
es nicht mehr geht….und eigentlich auch dann singt man sie immer
weiter. Sie verfolgen uns, egal, wo wir hingehen. Wir hören sie vom
Straßenmusiker am Alexanderplatz oder aus den kleinen Boxen eines
koreanischen Restaurants in Prag.

Manche Songs werden so oft gecovert, dass man mit ihren Versionen
mehrere CDs füllen kann. Es gibt zum Beispiel dieses russische Lied,
das jeder kennt. Imn Original heißt es „Dorogoj Dlinnoju“, aber im
Rest der Welt ist es als „Those Were The Days“ bekannt.
Die Entstehungsgeschichte sowie viele anderen amüsanten Details wird man im Film „Russendisko“,
der Ende März in die deutschen Kinos kommt, hören können.
Das sind die Ergebnisse einer Recherche, die mein
Freund und Kollege Wladimir Kaminer und ich vor 6 Jahren durchgeführt
haben. Ich schaue mir die Trackliste der CD an, die wir damals
zusammengestellt haben. Darauf findet man „Those Were The Days“ mal
auf Marimba, mal auf hawaiischen Gitarren, mal auf peruanischen Panflöten
gespielt, eine Version von den Bavarian Beer Singers, aber auch eine
Reggae- und eine HipHop-Variante davon. Jedes Mal, wenn das Lied
erklingt, lächeln Russen stolz und sagen: „Das ist ein russisches
Lied, wusstest Du das?“

Warum erzähle ich es Euch? Weil es im Jüdischen Songbuch auch so ein
Lied gibt. Und natürlich meine ich damit Hava Nagila! Eigentlich war
ich mir in den letzten Monaten sicher, dass ich alle tollen Versionen
davon bereits gehört habe. Dass ich ALLE Versionen davon gehört habe
und mir keine weiteren anhören will. Und dann hat es ein DJ-Kollege
aus Tel Aviv doch geschafft, mich zu überraschen. Und so möchte ich
meine Freude mit Euch teilen – gute alte Hava Nagila, serviert mit
einer guten Portion spanischer Leidenschaft und Funky Bläsern! Bitte
schön!