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LANA DEL REY – BORN TO DIE (KYLE RAPPS & DIWON REMIX)

Media darling Lana Del Rey undergoes a facelift to her exalted album titled single “Born To Die,” by the emcee/producer duo of Kyle Rapps and Diwon. Originally consisting of haunting string quartets and weighty percussion, Diwon’s production overhaul adds a sampled violin progression coupled with a “golden era” influenced drum track. Lyrically, Rapps takes a walk on the wild side with verses that detail both his drive towards success while confronting a past checkered by substance abuse. “Rap was criminal music before it got pretentious, son I’m not a profit, I just like to drop a gem inside a sentence.”
world premiere on PIGEONS & PLANES.

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AZEALIA BANKS – “VAN VOGUE” (DIWON REMIX)

Azealia Banks is a great example of staying true to your grind and not giving up. Just after she played 212 for her former label, XL, they dropped her and she funded the video herself only to be called ‘the future of music’ by Kanye with shout outs by Gweneth Paltrow, now she’s at 20 million hits and changing the hip hop game. Diwon gives her Van Vogue single an freak out remix.

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MIT EIN BISSLE GLIK WIRD DAS NOCH WAS MIT UNSEREM SOMMER12 – DERWEIL HÖREN WIR JAZZ…

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JEWDYSSEE – 5773! Das Album ab JETZT erhältlich.

VÖ: Datum: 13.07.12

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JEWDYSSEE feiert The Yiddish Way of Life im 21. Jahrhundert!

Jewdyssee ist eine Band, aber gewiss keine gewöhnliche. Denn sie macht nicht nur Musik, sie verfrachtet den Zuhörer auf eine Abenteuerreise durch Raum und Zeit – durch Vergangenheit und Zukunft, durch Tradition und Modernität, durch Israel und Deutschland. Am 13. Juli 2012 erscheint ihr erstes Album „5773“.

Leadsängerin der Band ist Maya Saban, die sich mit 2 deutschsprachigen Alben und dem zusammen mit Cosmo Klein dargebotenen Hit “Das alles ändert nichts daran” in der deutschen Musikszene bereits einen Namen machte. Als Deutsch/Israelin will sie nun ihre doppelte Nationalität musikalisch ausleben und traute sich an das außergewöhnliche Projekt „Jewdyssee“ heran. Beeinflußt von M.I.A., Daft Punk und ihren jüdischen Seelenverwandten The Barry Sisters und unter dem Motto „back to the roots“ mündete die harte Arbeit in einem ersten vielversprechenden Album.

Jüdischen Traditionals, Kinderliedern und Liedern aus der jüdischen Welt wird in „5773“ ein neuer Anstrich verpasst. Es können sich aber nicht nur Anhänger der jüdisch/jiddischen Kultur auf das Album freuen. Dem Zeitgeist entsprechend, frischen die Pop-Klänge und Elektro-Beats den traditionellen Sound auf, sodass die Tracks auch beim Feiern die Club-Jugend in Tanzstimmung versetzen. Aber auch der Swing-Begeisterte findet hier seinen Geschmack wieder: Swing-Beat, Trompeten- und den Klarinetten-Sounds geben dem Ganzen einen letzten Schliff.

Orient meets Okzident, Mittlerer Osten trifft Ostblock, besonders zu betonen ist jedoch, Balalaika meets Clubsounds! Mit diesem Mix aus unterschiedlichsten Genren wie Klezmer, Swing, Club und Elektro hat Jewdyssee das Zeug dazu, eine der großen Entdeckungen 2012 zu werden!

Label:Panshot Records (Galileo Music Communication)

 

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Holy Land; Impressions!

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DAS LEBEN ALS MENSCH: Neulich ….. beim Tränenvergießen über die Dummheit oder Das Coming-out des Jakob Augstein.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, wenn Ihnen geballte Dummheit, die ja immer auch ein Stückchen Arroganz im Gepäck hat, entgegenschlägt. Manchmal ist es gut, darauf mit Schulterzucken zu reagieren.

Beispielsweise wenn ein Mitglied des Diplomatischen Corps, genauer gesagt, der Botschaft Chiles mit seinem Auto (amtliches Kennzeichen: “0 28-14″) genau vor dem Fenster parkt, minutenlang den Diesel älterer Bauart laufen lässt und auf die höflich vorgetragene Bitte, doch den Motor abzustellen, mit den Worten reagiert: “Such’ dir doch eine andere Wohnung.”

Oder in einem Café (“Mein Haus am See”, Berlin, Rosenthaler Platz), in dem ich der einzige Gast bin. Nach 15 Minuten hartnäckigen Ignorierens durch die, im Internet surfende Bedienung, wird meine vorsichtige Nachfrage, ob ich den was bestellen könnte, mit der Bemerkung: “Du siehst doch, das ich zu tun habe”, abschlägig beschieden.

Oder bei einer Polizeikontrolle in München (“Weltstadt mit Herz”, “In Bayern daheim, in der Welt zu Hause”). 2011 wurde ich innerhalb von drei Monaten vier Mal von derselben Streifenwagenbesatzung angehalten.

Mein Einverständnis zu einem Alkoholtest holte man stets in diesem tiefen, lustigen Dialekt ein (“Sanns mit a Alkholkontrolln eiverstann”). Ich konnte beim ersten Mal nur an dem hingehaltenen Röhrchen erkennen, was man von mir wollte.Beim zweiten Mal wurde ich bereits mit dem Satz “Ah mei, Sie scho widder” begrüßt. Alle Kontrollen gingen übrigens immer nach 23.00 Uhr in der Deisenhofenerstraße in Giesing von statten, wenn ich, nur noch nach einem Bett verlangend, nach 14 Stunden BAVARIA-Wahnsinn auf dem Heimweg war. Warndreieck und Warnweste mussten vorgewiesen werden, die Funktion der Blinker und des Bremslichtes wurden überprüft und tatsächlich wurde jedes Mal festgestellt, dass das Ablaufdatum des Verbandskastens noch längst nicht erreicht ist, da August 2014 noch in weiter Zukunft liegen müsse.Beim dritten Mal nannte ich den Beamten das Ablaufdatum des Verbandskastens von selbst, woraufhin mich gemütliche, nachsichtige Blicke trafen: “Jo, dös kahn ja a jeder soagn.” Ja ja, die Berliner, die Saupreißn, die japanischen, denken, sie könnten einfach so hier in unserem schönen Bayern bei Nacht umanander fahren, wie es ihnen gerade passt. Als ich allerdings bei der vierten Kontrolle den Vorschlag machte, ob man mir nicht eine Zehnerkarte aushändigen könnte, die mir die halbstündige Befragung, woher ich käme und wohin ich wolle, ersparen könnte, da ich ja doch immer nur dieselben Antworten parat hatte, wurde man dann aber mal ungemütlich. Man zeigte mir die Instrumente wie weiland im Mittelalter, indem man mir mit einer Anzeige wegen Beamtenbeleidigung drohte.

Das alles sind Beispiele für rasante Dummheit, die man mit dem oben erwähnten Schulterzucken, mit einem Lächeln garniert, quittieren kann und sollte. Daneben existiert aber nachgerade eine Dummheit in der Welt, gegen die lächelndes Schulterzucken wahrlich nicht das geeignete Mittel ist. Da bedarf es schon schwereren Geräts.

So ein Fall begegnete mir in Gestalt von Jakob Augstein und seiner Kolumne in der Online-Ausgabe des SPIEGEL, die unter dem Titel: “Im Zweifel links” firmiert*. Man erinnert sich sicherlich noch an den, euphemistisch ‘Gedicht’ genannten Text unseres einzigen lebenden Literaturnobelpreisträgers Günter Grass. In “Was gesagt werden muss” wird die These aufgestellt, dass die ‘Atommacht Israel’ den Frieden in der Region und nachhaltig sogar in der ganzen Welt bedroht. Okay, okay, Leugnen ist zwecklos, spätestens seit dem Hollywoodblockbuster “Der Anschlag” mit Ben Afflek und Morgan Freeman (OT: “The sum of all fears”, USA 2007, Buch: Paul Attanasio & Daniel Pyne; Regie: Phil Alden Robinson) weiß jeder auf der Welt Bescheid. Worüber man aber bis zu diesem Zeitpunkt weitestgehend im Unklaren gehalten wurde, war der strukturelle Antisemitismus unseres Dichterfürsten. Verändert sich die Genstruktur von Literatur schreibenden Männern mit zunehmendem Alter jenseits der 70? Bricht sich da, ähnlich wie beim Johannistrieb das Sexualgen, plötzlich das Antisemitismusgen machtvoll bahn? Es scheint fast so, den bei Martin Walser beobachtet man ja auch hin und wieder antisemitische Zuckungen. Schön, schön, es sind ältere Herrschaften und da kann es schon mal zu öffentlichkeitswirksamen Aussetzern im Oberstübchen kommen, vor allem, wenn, wie bei Grass, dann auch noch eine “Griechenland-Tirade” nachgeschoben wird.

Um die explizite Dummheit Jakob Augsteins in ihrer ganzen Dimension zu begreifen, sollte man sich trotzdem noch einmal mit dem Text von Grass beschäftigen. Ohne jetzt tatsächlich Zeile für Zeile auseinander zu nehmen, was eine äußerst unerquickliche Beschäftigung wäre, muss man sich nur eines der stärksten antisemitischen Ressentiments, das unter dem ganzen Text liegt, ins Gedächtnis rufen. Es handelt sich dabei um die lange Tradition, Juden aus der Opferrolle hinaus und in die Täterrolle hinein zu katapultieren. Jahrhundertelang war das gängige Praxis – von den Pogromen im Mittelalter, die als ‘Vergeltung’ dafür dienten, dass Juden vom Geldverleihen lebten, das ihnen nach dem Handwerksverbot als einzige Erwerbsquelle übriggeblieben war. Weiter bis zur Ausgrenzung und politischen Verfolgung, die damit begründet wurde, dass ‘der Jude’ ohnehin nur seinen ‘Vorteil’ sucht, beispielsweise die Dreyfuss-Affaire in Frankreich und schließlich die Dämonisierung als ‘Rasse’, als eine ‘Schar von Raten’, die an der ‘Krankheit der Welt’ schuld ist (“Der ewige Jude”, Deutschland 1940, Buch. Eberhard Taubert, Regie: Fritz Hippler). Da hilft nur Vergasen, Ungeziefer muss eben bekämpft werden, wenn es Schaden in die Welt bringt. Immer ist es die bewusste Umkehr von Ursache und Wirkung. Die Ghettoisierung im Mittelalter unter äußerst schlechten, hygienischen Bedingungen hatte zur Folge, das in den Judenghettos häufiger Infektionskrankheiten epidemischen Ausmaßes ausbrachen und schon waren die Juden die Täter. Die nationalsozialistische Parole, “Deutsche, wehrt Euch, kauft nicht beim Juden”, impliziert, dass der jüdische Ladeninhaber und das sogenannte “Weltjudentum” (Hitler), eine Verschwörung planten, um alles andere zu bedrohen.

Nichts anderes macht Grass in seinem Text – er verkehrt Täter- und Opferrolle und das ‘legitimiert’ sein ‘Gedicht’, seine Geisteshaltung:

“Warum schweige ich, verschweige zu lange,


was offensichtlich ist und in Planspielen


geübt wurde, an deren Ende als Überlebende


wir allenfalls Fußnoten sind.

Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag,
 (Hervorheb.d.Verf.)

der das von einem Maulhelden unterjochte


und zum organisierten Jubel gelenkte


iranische Volk auslöschen könnte,


weil in dessen Machtbereich der Bau


einer Atombombe vermutet wird.”

Stellt man dazu den Text des Maulhelden Hitler, mit dem er den Angriffskrieg UND die Shoa agitatorisch einleitete, so ergeben sich erstaunliche, kontextalische Parallelen: “Wenn es dem internationalen Finanzjudentum inner- und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa!”

Um eins klarzustellen – Grass ist mit Sicherheit kein Wiedergänger Hitlers, nur das verfluchte Antisemitismusgen gepaart mit nachlassendem, öffentlichem Interesse machen einem verkalkenden Gehirn zu schaffen, das in der Folge eben zu Dummheit tendiert.

Diese Entschuldigungen für seine Dummheit hat Jakob Augstein nicht. Er steht in der sogenannten ‘Mitte des Lebens’, ist ein Vertreter der sogenannten ‘Mitte der Gesellschaft’, ein erfolgreicher Herausgeber, Kolumnist mit geschliffenen Formulierungen und medienpräsenter als die meisten seiner Kollegen. Warum, zum Geier, plappert er den Schwachsinn nach, dass Israel den Weltfrieden bedrohe, weil es Atommacht sei? Augstein bemüht dasselbe antisemitische Klischee, dieselbe Verkehrung der Opfer/Täterrolle, wie sie schon seit Jahrhunderten bemüht wird. Wo hat er sich das nur abgeschaut – bei den Nationalsozialisten, bei den Katholiken des Mittelalters?

Es ist keine Frage, ob man die israelische Regierung kritisieren darf oder nicht, natürlich darf man, natürlich soll man das unbedingt. Es gibt in der Demokratie Israels genug zu kritisieren, wie eben auch in jeder anderen Demokratie der Welt, keine Frage. Und die berechtigte Kritik hätte nichts mit Antisemitismus zu tun, solange sie sich eben nicht auf das Klischee beruft. Ich stehe dem bedingungslosen ‘Philoisraelismus’ äußerst skeptisch gegenüber, weil er als ideologischen Reflex eigentlich immer das Gegenteil zur Folge hat. Augstein und viele andere vertreten einen Antisemitismus ohne Antisemit sein zu wollen, denn sie setzen ihrem Antisemitismus die Maske der Israelkritik auf. Darunter aber wabert tatsächlich ein struktureller Antisemitismus, der in den altbekannten Sümpfen des Klischees herumpatscht.

Faktisch wird Israel seit der Staatsgründung 1948 als parlamentarische Demokratie mit Vernichtung gedroht, Nasser (1918 – 1970, ägyptischer Despot) beispielsweise wollte “die Juden zurück ins Meer treiben.”

Auf diese ständige Bedrohung, hat Israel irgendwann reagiert und diese Reaktion bewusst unklar gehalten. Niemand konnte offiziell wissen, ob Israel ‘nukleares Potential’ besitzt, aber nur die Möglichkeit, dass es so sein könnte, verehrter Jakob Augstein, hat bis jetzt das Überleben Israels gesichert. Die Abschreckung funktioniert bis heute, dem Allmächtigen sei Dank. Wenn die israelischen Regierungen seit 1970 einen Atomkrieg hätten führen wollen, warum haben sie es dann nicht schon längst getan und dem Spuk im Iran oder Syrien oder im Libanon ein Ende bereitet?

Ich wünschte, Chamberlain hätte 1938 der Rotzbremse mal eine rutergehauen, anstatt vor ihm einzuknicken und Hitler die Besetzung des Sudentenlandes zu gestatten und ihn somit in seinen Allmachtsphantasien bestätigt.

Ich wünschte, die deutschen Juden hätten 1933 gemeinsam mit Sozialdemokraten und Kommunisten einen Bürgerkrieg in Deutschland vom Zaun gebrochen, anstatt sich wie Vieh zur Schlachtbank treiben zu lassen.

Ich wünschte, lieber Herr Augstein, die Weltgemeinschaft würde Adolf Achmadineschad, der den ‘Schandfleck’ Israel ‘von der Landkarte tilgen’ will, konsequent seine Grenzen zeigen. Denn dann müssten Sie im Gefolge von Günter Grass nicht solche antisemitischen Dummheiten verzapfen. Nicht Israel ist hier der Dämon, den es zu bannen gilt, denn die Frage wäre, wie Mahmut “Napoleonsyndrom” Achmadineschad diese ‘Tilgung’ zustande bringen will, aber das nur mal so am Rande. Und, wer ächtet China, das seit rund 70 Jahren Tibet besetzt hält und sich nicht scheut dort mit aller Brutalität jeglichen Widerstand gegen das Regime mit Waffengewalt zu brechen?

Wahrscheinlich war Ihnen das aber noch nicht dumm genug, denn Sie entblöden sich nicht, sich in ihrem Text unterschwellig als gewitzter Verschwörungstheoretiker zu versuchen: ”Israel spielt mit Iran eine Pokerpartie, bei der beide gewinnen, solange es nicht zum Krieg kommt.”

Ach so, klar, ein schöner Satz aus dem Handbuch “Wie mache ich mich mit wenigen Worten möglichst schnell lächerlich und oute mich als Antisemit.” Denn jetzt hat es sicherlich auch der letzte, dumpfe Stammtischbruder verstanden – Israel und Iran sitzen friedlich an einem Tisch und pokern ein bisschen um den Weltfrieden. Die da unten sind doch alle gleich, was? Und wer darf die Zeche wieder bezahlen? Wir natürlich, die Deutschen, die einfach mal so ein paar U-Boote verschenken.

Daraus belieben Sie, Jakob Augstein, zu folgern, dass man jetzt auch mal ‘Druck auf Israel ausüben’ müsse, denn gegen den Iran seien ja ‘schon eine Reihe von Maßnahmen ergriffen’ worden. Tja, haben nur leider nichts genutzt, Herr Augstein, zu dumm aber auch. Okay, dann machen wir es eben anders und dreschen ein bisschen auf die israelische Demokratie ein, die ist nämlich leichter zu treffen als die iranische Diktatur, oder wie hat man sich das vorzustellen? Verhaftet die Leiche, denn der Mörder weigert sich zu gestehen?

Man könnte wahrlich Tränen vergießen über soviel Dummheit.

 

*http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-ueber-guenter-grass-israel-gedicht-a-826163.html

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SÄKULARISIERUNG DER RELIGIONEN?

Vor einigen Monaten schlug das Urteil eines Berliner Gerichtes hohe Wellen. Es verbot das öffentliche Zelebrieren der Religion auf dem Schulflur – ein muslimischer Schüler hatte wiederholt auf dem Schulflur einer staatlichen Schule gebetet, die Direktorin dies nachdrücklich untersagt und ihn aufgefordert, den eingerichteten Gebetsraum für seinen Ritus aufzusuchen. Die Eltern des Schülers hatten dagegen geklagt, das Gericht hat in seinem Urteil das Beten auf dem Schulflur als ‘aggressives und demonstratives Beten’ beurteilt. Davon abgesehen, dass der muslimische Schüler nur als Instrument einer fundamentalistischen Bewegung missbraucht wurde, bewegten die Diskussionen um das Urteil einige Zeit die liberalen und auch konservativen Gemüter, treffen aber im Kern das, worum es nun auch beim Urteil des Kölner Gerichtes zu religiösen Beschneidungen geht: Säkularisierung der Religionen bzw. mutet es so an, als sollte die Gesellschaft vor der Religion geschützt werden. Im Falle des ‘aggressiven Betens’ in Berlin, ist das mehr als nachvollziehbar, denn hier verletzte die Ausübung des Ritus auf dem säkularen Schulflur die religiösen Gefühle anderer Schüler und den Schulfrieden. Der muslimische Schüler missionierte andere Schüler und bedrohte sie, falls sie sich ihm nicht anschlossen.

In der Urteilsbegründung von Köln werden ‘religiöse Beschneidungen von Kindern’ als ‘strafbare Körperverletzungen’ gewertet. Sicherlich, man kann diese Praxis der Beschneidung in unserer und in der islamischen Religion als grausam bezeichnen und darüber streiten, ob sie sich nicht vielleicht doch kulturhistorisch überlebt hat, zumindest in Staaten der nördlichen Hemisphäre.

Worüber man nicht streiten kann, ist der ideologische Hintergrund dieses Gerichtsurteils. Die Begründung stützt sich im wesentlichen darauf, dass der Körper des Kindes durch die Beschneidung “irreparabel verändert” wird. Damit, so das Urteil, werde verhindert, dass man später “selbst über seine Religionszugehörigkeit entscheiden” könne.

Man muss nicht mal besonders schlau sein, um dieses Argument ad absurdum zu führen. Jeder Mensch kann in Deutschland seine Religionszugehörigkeit frei wählen, egal, ob er beschnitten ist oder nicht. Sollte ein Jude oder Muslim zum Katholizismus oder Protestantismus konvertieren wollen, so werden weder die eine noch die andere Institution eine Kontrolle durchführen und ihm die Aufnahme in die Kirche aufgrund eines beschnittenen Genitals verweigern. Für den religiösen Menschen ist das Beschnittensein kein körperliches Defizit, als das es das Gerichtsurteil qualifiziert.

Was die körperliche Unversehrtheit anbelangt, müsste dann auch das Rauchen der Eltern in Gegenwart ihrer Kinder unter Strafe gestellt werden, ebenso wie das Autofahren auf Schulwegen und dergleichen mehr.

Es geht hier ganz klar darum, dass die Kölner Richter die Kriterien von ‘Freiheit und Mündigkeit’ in die nichtchristlichen Religionen implementieren möchten. Diese Kriterien sind jedoch aus dem Innenleben unserer und der muslimischen Religion nicht vorgesehen, eben, weil es sich um ein archaisches Ritual handelt und, unserem Verständnis unserer Religion nach, keine freie Wahl des Glaubens existiert. Wir werden in die Religion, in unser Volk hineingeboren und die Beschneidung ist das, was uns mit G*tt und der Gemeinde, dem Glauben und der Historie als Ganzes, mithin also mit unseren Ahnen verbindet. Die Zugehörigkeit zu seiner Religion ist nicht gleichzusetzen mit der Mitgliedschaft in einem Sportverein oder bei den Taubenzüchtern. Sie ist vielmehr das Gegenteil davon, denn wir werden, selbst falls wir später damit brechen sollten, immer das bleiben, als was wir geboren sind. Das Beschneidungsritual ist einer der Grundsteine unserer religiösen Identität. Das Drastische, dass dem Ritual innewohnt und vor dem die Richter angeblich schützen wollen, hat, auch wenn es später erfolgt, keine andere Ausprägung.

Wie gesagt, man kann dieser Form des Verbindens mit G*tt kritisch gegenüberstehen und hinterfragen. Aus der Binnenansicht unserer Religion sind diese Fragen allerdings ein Tabu. Als liberaler Jude wird man zweifeln können, aber keiner wird fordern, dieses Ritual allgemeingültig abzuschaffen. Gebote sind Konstante in einer sonst so an Konstanten armen Welt.

Worum geht es also wirklich? Schlimmstenfalls darum, Kinder, die ja ohne dieses Ritual noch zu keiner Religionsgemeinschaft gehören, ideologisch zu indoktrinieren. Ein Kind, dass faktisch, also aus der Binnenansicht der Religion, keiner Religion angehört, kann vielleicht doch überzeugt werden, den katholischen oder evangelischen Religionsunterricht zu besuchen und sich im Ergebnis dessen zu einer christlichen Religion bekennen.

Sollte ein israelisches Gericht christliche Taufen verbieten, weil die Gefahr besteht, dass ein Säugling ein nicht wieder gutzumachendes, psychisches Trauma davon trägt, wenn es mit kalten Wasser beträufelt wird? Sofort würde ein Aufschrei des Entsetzens um die Welt laufen und zwar zu Recht.

Warum also soll unsere Religion säkularisiert werden, indem ein säkulares Gericht über ein religiöses Ritual einen säkularen Bann schlägt? Religionsfreiheit, wie sie im Grundgesetz der Bundesrepublik verankert ist, heißt nicht “Freisein von Religion und ihrer Riten”. Ist es klug, dass sich der Staat in die Riten einer Religion einmischt? Ja, sofern Gefahr für Leib und Leben besteht, aber dann ist ohnehin die gesamte Religion in Frage zu stellen. Ist dies nicht der Fall, ist ein säkulares System gut beraten, sich aus religiösen Angelegenheiten rauszuhalten. Wohin das andernfalls führt, zeigen uns die religiös-fundamentalistischen Despotien dieser Welt nur allzu deutlich.

Ist der archaische Vorgang des Beschneidungsritus tatsächlich ‘gefährlich’ für die sogenannte ‘abendländische Kultur’, sieht sich der Staat wirklich bedroht davon? Viel eher sollte sich der Staat von dem Verbot bedroht sehen, denn es wird polarisieren und schlimmstenfalls weiter radikalisieren. Sofern die deutsche Gesellschaft an einer Integration interessiert ist, sich als eine Heimstatt aller Religionen der Welt versteht und gesehen werden möchte, ist ein Verbot bestimmt der falscheste Weg.

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What Israelis want

The ultra-Orthodox Israelis want to continue receiving state subsidies, while at the same time not sharing the burden of creating the means for those subsidies: serving in the army, doing national service, or entering the workforce. The haredim want to be left alone.

Prime Minister Benjamin Netanyahu wants the ultra-Orthodox to serve in the army or do national service, and at the same time, he doesn’t want to burn his political bridges to the ultra-Orthodox parties. Bibi wants the political support of Shas and UTJ after the next elections in 18 months time, while at the same time, wanting them to acquiesce now and draft their young flock into the army. Bibi wants to buy [their support now] and not pay for it later [when they refuse to support him].
But the religious parties are in a bind: if they don’t support Bibi now, and refuse to support him later, and because of them, somebody else becomes prime minister [say Shelly Yechimovich], will they support her? Will she support them? The truth is that the religious parties have no better alternative to Binyamin Netanyahu, and they know it.

Bibi set up a committee to deliver recommendations to replace the Tal Law because he wanted to show the public that he was taking its concerns to heart, and because he wants to increase the workforce. But as soon as he saw that the committee was coming up with serious conclusions that would endanger his coalition, he set up a secret committee, made up of his close aides and the heads of the religious parties, to make sure that no serious recommendations are made that could endanger his coalition. Bibi wants slow, small, and steady reform. He doesn’t want sudden, structural changes. King Bibi, as Time Magazine called him, is supremely happy being Israel’s Supreme Leader with 94 Knesset votes, a mammoth coalition. He wants to keep this going. He does not want to become Prince Bibi, Count Bibi, or even Duke Bibi. READ MORE

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