CATEGORY: Religion


NACHDENKEN ÜBER AHASVER (3)

ANTWORTMASCHINE AHASVER

1.
Die Fragen sind verbraucht wie die Tage,
nur Antworten wandern noch hin und her.
Diese Spuren verwehen: ich trage
jede Last der Erde nur allzu schwer.

Sie drückt die Füße in den weissen Staub,
der Nacken krumm geht unter diesem Joch,
die Stürme der Wut machen mich halb taub,
Flehen und Beten hält die Sinne hoch.

2.
Aus Jerusalem sollte ich kommen,
verflucht bis an das Ende jeder Zeit.
Die Wahrheit ist, ich bin aus Überall,
geboren im Zorn, gewachsen im Hass.

Sie sahen mich in allem und jedem,
in jedem Flehen um die Erlösung,
sie glaubten, ich bäte nur noch darum,
und Furcht stand ihnen in dem kleinen Geist.

3.
Ich wurde geschmäht, geplündert und
geprügelt, gescholten und verjagt,
wie einen verdreckten und lahmen Hund
ließen sie mich sterben, wie vorausgesagt.

Doch es brachte ihnen keinen Frieden,
mir nicht mehr, denn das Sterben ist zu leicht,
bei ‘Asche zu Asche’ ist es geblieben,
mehr haben sie niemals wieder erreicht.

4.
Und so gehe ich noch immer auf der Welt,
bin in jedem von uns wach und stark und schön.
Kämpf nicht mit mir, Schwester, nimm mich an,
Bruder, leg mich in dich wie einen Schatz.

Solange dein Atem geht von einem Ende
zum nächsten, solange dein Blick
sich nicht trübt, solange halte mich
in dir und ich lege dich in meine Hände.

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Da biss Adam in den Apfel und sagte…

Neuer Tag, neues Glück heisst es doch so schön und so wache ich jeden Morgen auf, öffne die Augen voller Tatendrang, spring aus dem Bett mit dem Schlachtruf “guten morgen Welt, auch heute werde ich dich ein Stückweit mehr erobern!!!”, schlüpfe in meine, in Israel am Flughafen Ben Gurion gekauften Crocs vom Duty Free Shop, und gehe ins Bad zum Zähne putzen. Dieses morgentliche Ritual ziehe ich nun seit einigen Jahren sehr konsequent durch, und ich beherrsche inzwischen jede Bewegung so akkurat, dass ich von sämtlichen Punktrichtern der Welt, die volle Punktzahl 10 erhalten würde, wenn es eine olympische Disziplin wäre!!!

Logbucheintrag 03.04.2012

Konzept und PowerPoint Präsentation für eine neue Olympische Sportart erstellen, Internationales Olympisches Komitee in Lausanne (Schweiz) anrufen und von der absoluten Relevanz, für die internationale Welt der Sports, überzeugen!

Zu erwerbende Kenntnisse: Microsoft PowerPoint 2010

Zurück zum Thema…
Nie würde ich dieses allmorgentliche Ritual mit Absicht verändern, weil ich definitiv behaupten kann, dass es mir ausserordentlich dabei hilft, jeder Herrausforderung in meinem Leben, zielstrebig und selbstbewusst entgegenzutreten. Ich bin Leonidas und DAS IST SPAARTAAA!!!

Doch heute morgen hatte ich wieder mal “jüdisches Glück”, also Pech, denn ich versäumte es gestern Nacht meine geliebten “in Israel am Flughafen Ben Gurion gekauften Crocs vom Duty Free Shop”, an ihren angestammten Platz zu stellen, was einen Butterflyeffekt nach sich ziehen sollte, dessen Ausläufer vielleicht einen Tornado in Texas auslösen könnten, der nur zu verhindern wäre, wenn in China rechtzeitig ein Sack Reis umfällt.

Jedenfalls waren meine Hausschuhe nicht dort wo sie sein sollten…
Ich wache also auf, öffne die Augen, spring aus dem Bett, rufe “guten morgen Welt etc. pp.!”, bemerke verdutzt, dass meine Crocs irgendwo falschparken, stehe dennoch auf, will gradewegs ins Bad laufen, doch schon beim ersten Schritt, rammt mein kleinster Zeh die Bettkannte, dass mir fast schwarz vor Augen wird und ohne eine tausendstel Sekunde darüber nachzudenken, springen mir die Worte “OY WEY” über die Lippen. Noch vom Schmerz benommen, humple ich ins Badezimmer, wo mich schon mein zerknautschtes Spiegelbild erwartet, und als es mich da so überheblich anstarrt, höre ich dessen höhnische Gedanken in meinem Kopf: “Da stösst du also deinen Fuss an der Bettkante und dir fällt nichts besseres ein als dieses OY WEY?! Du hättest dir eben beinahe das ganze Bein gebrochen, danach hätte man es wahrscheinlich amputieren müssen und anstatt Gott, die Welt, den Papst oder Goerge W. Bush zu verfluchen, bringst du nur dieses verdammte OY WEY über die Lippen?!? Ist das ein Naturgesetz oder was?! Hat die Evelution es unveränderlich in deine aschkenasische DNA eingebrannt, dass du OY WEY  zu schreien hast, wenn dir etwas schmerzhaftes passiert?!” Plötzlich überkommt mich das seltsame Gefühl, als würde mir mein eigenes Spiegelbild am liebsten aus  Verachtung die kalte Schulter zeigen wollen, doch ich blicke triumphierend in dessen Augen, wohlwissend, dass es niemals dazu in der Lage sein wird, egal was passiert.

Dennoch liess mich diese Frage nicht los. Warum “OY WEY”?
Natürlich hören jüdische Kinder diese Worte ständig bei ihren Grosseltern, “OY WEY dies, OY WEY das, OY WEY jenes”, aber könnte es nicht auch sein, dass sogar schon unsere Grosseltern, Opfer einer internationalen und weltumspannenden “OY WEY-Verschwörung” gewesen sind? Ich bekam es mit der Angst zu tun!!! Wer waren dann die Hintermänner dieser Verschwörung und was bezweckten sie damit? Wann hat das alles angefangen?! Und wer?! Ja, wer profitiert davon?!? Fragen über Fragen!!!
Falls es tatsächlich, in unserer jüdischen DNA einprogrammiert wurde immer “OY WEY” zu rufen, dann waren vielleicht schon Adam, Noah, Abraham und Moses, sowie alle anderen jüdischen Propheten und Gelehrten, Marionetten dieser, auf biologischer Molekularstruktur basierenden, geheimen OY WEY-Verschwörung.

Verrückte Gedanken geisterten mir durch den Kopf:

Ob Jesus “OY WEY” schrie, als ihm am Kreuze der erste Nagel ins Handgelenk getrieben wurde? Und als Moses, nach der Mühsal des Auszuges aus Ägypten, mit den zehn Geboten unterm Arm, vom Berge Sinai herabstieg und unser partyliebendes Völkchen beim reiten auf dem goldenen Kalb erwischte, war es wohl ein sehr zorniges “OOY WEEEEY”, das ihn überkam, so dass er die Gesetzestafeln wegschleuderte, woraufhin sogar die Erde aufbrach und alle Sünder in die Tiefe riss?! Doch was geschah bei der Geschichte des ersten Sündenfalls, als Adam in den Apfel der Erkenntnis biss?! Richtete sich sein “OY WEY” tatsächlich an Gott wegen dem entstandenen Bruch mit seinem Gebot oder vielleicht eher an Eva, weil er erkannte, dass diese Frau einen gewaltigen Tuches hatte?! Und wäre es nicht auch denkbar, dass Gott selbst, im gleichen Augenblick wie Adam “OY WEY” schrie, da er nun ahnte welche Zores ihn bald erwarten würden, weil Adam nun wusste, dass Gott ihn mit dieser Frau über’s Ohr gehaun hatte?!

Wie dem auch sei! Wenn morgens meine geliebten “in Israel am Flughafen Ben Gurion gekauften Crocs vom Duty Free Shop” nicht da stehen wo sie sein sollen, stehe ich garnicht erst auf…

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Nachdenken über Ahasver (2)

Das Zimmer meiner Urgroßmutter war ein “geschlossenes Haus” – niemand hatte Zutritt und auch sie verlies es nur selten. Ihre Wanderung schien zu Ende zu sein, ihr Denken war ebenso eingeschlossen wie ihr Leib und scheinbar nichts konnte die Zitadelle aufbrechen, die Mauern niederreißen.

Als Kind, dessen Gedanken beginnen, sich selbständig und unabhängig von der Umgebung zu machen, gelang es mir einmal zu ihr vorzudringen. Ihr Zimmer schien das eines Messi zu sein, Kisten und Kartons stapelten sich bis unter die Decke, ein schmaler “Trampelpfad” führte durch das Chaos am Bett vorbei bis zum Fenster, wo eine Menora stand.
Ich entdeckte, dass das scheinbare Durcheinander gar keins war, sondern alles tatsächlich eine wohl durchdachte Ordnung hatte – meine Großmutter hatte einen kompletten Hausstand in ihrem Zimmer eingelagert: Geschirr, Bettwäsche, Werkzeuge, Papiere – alles war geordnet und nach Wichtigkeit in die Kisten und Kartons verpackt. Die Beschriftung ließ sie jedes Teil, falls es irgendwann gebraucht werden sollte, sehr schnell finden. Meine Urgroßmutter war bereit, jederzeit wäre sie in der Lage gewesen, aufzubrechen und irgendwo, ja, wo eigentlich, neu anzufangen. Mir wurde bewusst, das sie niemals aufgehört hatte, dass ihre Wanderung niemals zu Ende gegangen war, sie nur rastete. Das Bild – meine Urgroßmutter steht am Fenster und zündet, als es langsam dunkler draußen wird, die Kerzen der Menorca an, und ich frage sie, ob sie tatsächlich weit weggehen will irgendwann. Sie schaut auf mich herab und sehr beiläufig antwortet sie mit einer Gegenfrage: “Weit weg von wo.”

Niemals wieder ist mir so bewusst geworden, dass die Heimatlosigkeit und parallel dazu die Sehnsucht nach Heimat, tatsächlich das ruhelose Wandern, wie es Ahasver bestimmt war, so sehr mit unserem Volk verknüpft ist, ja, es eine psychosoziale Komponente unseres Seins darstellt. Sie ist angelegt in unseren Gebeten, in den Regeln, nach denen wir, ohne nach der Richtigkeit dieser Regeln zu fragen, selbstverständlich leben – in der Diaspora und “ba ha aretz”, wir alle nehmen es hin und versuchen uns einzurichten – für den Moment, egal, wie lange er andauern mag. Esoterische Erklärungsversuche greifen ins Leere und auch die schöne Formulierung – “Heimat finde ich nur in mir” – gibt nur unzureichend wieder, was das Wandern, die Diaspora für uns bedeutet.

Stellen wir nicht unseren Alltag immer in Frage, wenn wir dieser Sehnsucht und dieser Rastlosigkeit latent nachgeben? Sind wir alle Ahasver, auch, wenn wir ‘angekommen’ sind, uns eingerichtet haben in einer Fremde? Welches Gewissen plagt uns, uns nicht auf die Sozialisation einzulassen, die wir doch irgendwie gewählt haben, wir uns aber in unterschiedlichen Ausprägungsgraden weigern letztendlicher, absoluter Teil davon zu sein? Wir übernehmen vielleicht gerade daher so gern gesellschaftliche Verantwortung, weil wir stets einen gewissen Anteil an Distanz bewahren, unser Bewusstsein eben nicht vom sozialen Sein realiter bestimmt wird?

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Haschem, unser Schöpfer isst Rindfleisch in Sahnesoße?

Das glaubst du nicht? Dann lies bitte Genesis (Bereschit) 18. 1bis 8. Wajerah. Der Ewige erschien unserem Stammvater Abraham unter den Terebinthen zu Mamre – so ne Art Garten – zur Mittagszeit mit zwei Männern als Begleitung – vermutlich Engel-, egal, und Abraham hat den Herr´n bewirtet, mit Brotkuchen und Rindfleisch in Sahnesoße. Und es wurde gegessen und gut.

Na was soll denn das, bitte? MIlchig mit fleischig zusammen in einer Mahlzeit und dann auch noch G´tt selbst? Was ist da los in Genesis 18. 1-8 ? Und Abraham Awinu gibt so ein Essen aus?  Na ja, die Gesetze wurden ja erst später am Sinai verkündet. Abraham wusste gar nichts davon, dass man milchig mit fleischig nicht zusammen essen darf. Aber G´tt der Herr, was ist mit ihm? Heute so und morgen so? Gut, ein paar Jährchen vergingen schon zwischen dem Imbiss in Mamre und Sinai, aber G´tt, was hat ihn bewogen seine Meinung zu ändern? Hat er sie vielleicht gar nicht geändert? Darf man vielleicht auch nach Sinai, also auch heute noch, milchig und fleischig gemeinsam verzehren? Liegt da etwa ein Missverständnis vor? Hat da jemand etwas falsch verstanden oder genauer ausgedrückt und mit verlaub, hat da jemand gar nichts gecheckt, sozusagen alles vollständig verplant und das Thema verfehlt und sich etwas aus den Fingern gezutzelt und an den Haaren herbeigezogen?  Wie kommt so ein Exeget auf solche milchig-fleischig-, parvöse  Ideen?

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Stories of post-Nazi era

I have just returned from a journey through several Extermination Camps in Poland. The stories that you’re about to read, simply popped up during this terrible but wonderful trip (which included a feature magnificent coincidence). Also, I sincerely think that every person deserves to visit Auschwitz at least once, the same way as everyone deserves to experience pure happiness, at least once. This good-evil-good axis is also commonly known as…life.

Yellow

…the old man looked a bit odd. His hair untidy, his glasses out of fashion. He behaved very insecure. Nobody wears these pyjama-like brown shirts anymore. Especially not with a yellow Star of David on the chest. For 200 EUR you can get one of those, second hand though, but still yellow. “Our revenge is the fact that we both are still here”, I said to him. “We are still living in Naziland”, he answered.

All I could do was simply getting out of the very non-kosher McDonald’s…

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Gibt es wirklich gesunde isr. Soldaten?

Bei der Musterung der männl. Rekruten für die isr. Armee kann kein beschnittener Mann für vollig gesund befunden werden. Das Fehlen der Vorhaut fällt mit 3% ins Gewicht und zwar negativ. 97% ist also die beste Bewertung die es gibt, für beschnittene Rekruten. Die Beschneidung ist also eine Maßnahme, die zu einer bleibenden Versehrtheit führt. So sieht es die Medizin.

Die Torah erzählt: Abraham, der von G´tt als Stammvater des jüdischen Volkes- damals der Hebräer – auserkoren wurde, musste im Alter von fast einhundert Jahren als erster Jude die Beschneidung erleiden, als Zeichen seines Bundes mit G`tt.

Warum?

Es geht dabei ganz klar um eine Präventivmaßnahme gegen den Größenwahn.

Ein Mann, der an der Spitze einer Sippe oder einer noch größeren menschl. Gemeinschaft wie eines Stammes oder eines Volkes steht, könnte leicht einer dem Größenwahn ähnlichen Selbstüberschätzung anheim fallen, wie die Geschichte es an so vielen Beispielen gezeigt hat. Die Versehrtheit an seinem Gliede aber, welches er ja mehrmals täglich zu Gesicht bekommt, wird ihn vielleicht stets daran erinnern, dass er nur ein Mensch ist, mit begrenzter Macht und großer Verletzlichkeit, im Gegensatz zu dem allmächtigen Wesen an das er glaubt und das sein Leben bestimmt.

 

In vielen Kulturen und Religionen wird das männl. Glied als göttliches Symbol der Fruchtbarkeit und Stärke verehrt. Die Beschneidung soll jegliche Vergötterung der Manneskraft unterbinden. Männer neigen, bedingt durch ihren Geschlechtstrieb, zum spielerischen Kampfe bis hin zu kriegerischen Revierstreitigkeiten mit tödlichem Ausgang. Wenn sie dies in größeren Gemeinschaften unternehmen, nennt man das Krieg. Die Beschneidung stellt einen eher mehr wohlgemeinten als gelungenen Versuch dar, männliche Menschen zu einer realitätsnahen Selbsteinschätzung zu bringen. Bei den Damen der Schöpfung ist eine so grausame und leider doch eher wirkungsarme Maßnahme nicht von Nöten, denn diese sind, bedingt durch ihre Körperlichkeit und forpflanzungsbedingte Psychophysiologie, realitätsnahe, pragmatische und eher ernsthafte Lebewesen, deren Neigung zu Größenwahn und Gewalt vernachlässigbar gering erscheint, was aber hie und da den einen oder anderen Ausrutscher nicht ausschließt.

Ganz kurz angebunden und sozusagen beschnitten verabschiede ich mich mit leisem törröööhhhh, euer

Benjamin Perach Katan

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Sexual Ethics in Judaism – Interview with Mark Lazar

What would you think of talking about sex in Krakow Jewish Museum? As for Mark Lazar, it’s just a right topic in a right place. And sitting at his seminar ‘Sexual Ethics in Judaism’ just next to an exhibition on abandoned synagogues and Jewish cemeteries of Polish Galicia, ‘provocation’ would be the last thing you think about. Relevance, humor, preciseness, openness.

Mark might look as a rabbi or a hippie, though in fact he is not. His stories may sound like teenager jokes and profound religious treaties at the same time. Speaking on sexual ethics, he goes from biblical examples to modern laws and rules, supporting it with various quotes both from ancient Jewish manuscripts and today’s rabbis and Jewish thinkers.

 

- Mark, thank you so much once more for agreeing to give this short interview. What surprised me the most during my research was your involvement in numerous different projects and having lectures on numerous topics. Tell me more about it: how did you start, how do you manage it and what are the things among those which are the most important for you personally?

- I guess one reason why I’ve been involved in different projects during the past years is getting older, as I get more time to do it (smiles). Also I was never good in formal education, so when I started college in the early 70s to study theater, for me it was much more important actually to do theater. Most of what I have done was self-taught. I love teaching, I love engaging ideas. I always try to learn more. I like writing, I like having a lot of different jobs. What is very important for me is working with people. I want to help people look at themselves, to grow – whatever age they are, to examine themselves, to try to be the best person they can be. I find it in a Jewish context, but I think it’s universal as well.

- I see you have been involved in different things from young age. Was it always connected with Judaism?

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Everyone of us is a fiddler on the roof!

Everyone of us is a fiddler on the roof, trying to scratch out a pleasant simple tune without breaking his neck. It isn’t easy. You may ask – why do we stay up there if its so dangerous? We stay because Anatevka is our home. And how do we keep our balance? That I can tell you… In one word… Tradition! READ MORE

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Ist er beschnitten?

Ist er beschnitten?

Wer?

Na er, er, der alles erschuf, der alles beherrscht. Er, der er der König der Welt genannt wird und der über uns wacht und uns beobachtet, immerdar. Er, der Chef von´t  jantze.

Reb Jid, lieber Freund, alter Jude, ihr meint doch wohl nicht ihn, dessen funktionelle Titulierung wir aus Ehrfurcht und Furcht nur mit einem Apostroph zu schreiben wagen und dessen Namen wir nur aussprechen dürfen,wenn es wirklich sein muss?. Ihr meint doch wohl nicht G´tt?

Bingo! Der isses. Den meine ich. Ist er beschnitten?

Also, da muss ich doch sehr bitten. Sowas fragt man nicht. Das ist Privatsache. Wen hat das zu interessieren? Wer das wissen will, soll selber nachforschen oder ins selbe Fitnescenter gehen und unter der Dusche… Ach was red ich da?  Sowas fragt man doch nicht. Das hab ich noch nie gehört. Das ist Sünde oder so.

Wieso soll das Sünde sein, so etwas zu fragen? Wir sind doch aufgefordert die Torah zu studieren, zu lernen und uns Gedanken zu machen und ihn, unseren Schöpfer, nie zu vergessen und seine Gebote und Gesetze zu beachten. Und da hab ich so nachgedacht und überlegt wie er aussieht und mal dieses übliche Klischee beiseite galassen, von wegen G`tt ist ein höheres Wesen und ist in allem und jedem und man kann ihn nicht sehen und kann ihn sich nicht vorstellen. Nein, die Sache ist eigentlich ganz klar: Nach dem ersten Buch Mose, Bereschit, hat G`tt den Menschen, Adam nach seinem Ebenbild erschaffen. Und Zwar als genaues Abbild. Wie es da heißt: ” Beh Tsilum”. Da kann man nichts machen. Der Mensch, Adam, also der männliche Mensch, ist ein Ebenbild G`ttes und folglich sieht Go`tt genau so aus wie der Mensch. G`tt ist also definitiv keine Frau. Er ist ein Mann, oder besser, er sieht aus wie ein Mann. Also hat er auch einen Penis. Tut mir sehr Leid, aber so isses nunmal.

Jetzt isses aber gut. Das geht zu weit.

Na ja, ob das ganze nun Maßstabsgetreu ist, davon steht nichts in der Torah, aber einen Penis hat er. Da ist es doch nicht verwunderlich, wenn einer der nachdenkt und über die Torah klärt, gemäß der frommen Vorschrift, fragt ob G´tt beschnitten ist.

Natürlich ist er beschnitten. G´tt ist doch Jude.

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KISS ME, I’M JEWISH auf arte

Kiss Me, I’m Jewish und Musik von JEWDYSSEE

Der junge Rabbiner Zevi Ives und seine Frau Sara verkörpern die derzeitige Aufbruchstimmung, die unter den jungen Juden Europas herrscht. Sie mischen mit ihrer Organisation für Jüdische Studenten in Europa (ECJS) das jüdische Leben auf dem Kontinent auf. Ihre Mission: Jude sucht Jüdin. Viermal im Jahr rufen sie: “Party Like a Jew”, und Tausende jüdischer Singles folgen ihnen zu den Single-Wochendenden, die sie in ganz Europa organisieren.
In der dritten Generation nach der Schoah breitet sich die Vielfalt jüdischen Lebens wieder kraftvoll in den Metropolen Europas aus. Kreativ, vernetzt, selbstbewusst und unternehmungshungrig treten junge Jüdinnen und Juden ihr reiches kulturelles Erbe an. Sie brechen über 60 Jahre nach dem Holocaust auf, um zu erwecken, was auch von ihren Eltern verdrängt und verschüttet wurde. Auf der Suche nach einer eigenen jüdischen Identität finden sie neue, zeitgemäße Formen und Inhalte. Sie tun dies im Bewusstsein, als Juden leben zu wollen, und auch, um von ihrer Umgebung als Juden erfahren zu werden.
Die Dokumentation hält fest, was es bedeutet, für 400 jüdische Singles aus ganz Europa ein Event zu organisieren, bis die Flirtlustigen schließlich anreisen, um den Spagat zwischen Thora und Speed-Dating zu wagen.

(Deutschland, 2010, 90mn) RBB

Hier könnt ihr die Dokumentation sehen -> ARTE 

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